Die ehemalige Klosterkirche im beschaulichen Biburg zählt noch heute zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Romanik in Bayern.
Die heutige Pfarrkirche St. Maria Immaculata ist als einziger Teil der ehemaligen Klosteranlage in ihrer Bausubstanz nahezu unverändert erhalten geblieben. Ihre Architektur verkörpert auch die asketische Reform der Benediktiner im 12. Jahrhundert. Der romanische Bau mit seinen gotischen Gewölben im Lang- und Querhaus beeindruckt, auch wenn die Innenausstattung eher schlicht ist.
In das Chorgestühl des südlichen Querschiffs wurde das Chorgestühl des frühen 16. Jahrhunderts mit seinen vollplastisch geschnitzten Köpfen integriert.
Bemerkenswert sind auch die spätgotischen und aus der Renaissance stammenden Grabdenkmäler der Äbte des Klosters, die sich im Westteil der Kirche befinden.
Tipp
Gegenüber der Kirche befindet sich auch der urige Klosterbiergarten, der bei einer Wanderung auf dem Pilgerweg VIA NOVA oder einer Radtour auf der Abens-Holledau-Tour zu einer Pause unter schattigen Kastanienbäumen einlädt.
Geschichte Kloster Biburg
Mit der Auflage, ein Kloster zu errichten, schenkten Konrad und Arbeo von Sittling 1125 ihre Burg Biburg der Bamberger Domkirche.
Südlich der Kirche, deren Bau bereits 1125 begann und 1133 provisorisch eingeweiht wurde, entstand ein benediktinisches Doppelkloster für Mönche und Nonnen. Kirche und Kloster wurden 1140 von den Bischöfen Heinrich von Regensburg und Egilberg von Bamberg zu Ehren Unserer Lieben Frau geweiht.
Zum Kloster Biburg gehörten zahlreiche Besitzungen und Kirchen, darunter die malerisch auf dem Frauenberg gelegene Wallfahrtskirche Allersdorf. In ihr befindet sich das Grab der Berta von Biburg, der Mutter der Klostergründer, die als Selige verehrt wird. Biburgs erster Abt Eberhard (der Heilige) war zuvor Mönch in Prüfening. Bis zu seiner Wahl zum Erzbischof von Salzburg leitete er als Verwandter der Stifterfamilie das Kloster. Nach einem Brand im Jahre 1278 wurde das Frauenkloster Biburg nicht wieder aufgebaut.
Ab 1520 ließ Abt Leonhard Aichstetter die nördlich der Kirche gelegenen Gebäude des Klosters umgestalten, wobei er auch die dort befindlichen Wirtschaftsgebäude mit einbezog. Unter seinem Nachfolger Benedikt Colmann wurden Mittel- und Querschiff der Kirche mit neuen Dachstühlen und einem spätgotischen Gewölbe versehen. Der letzte Abt von Biburg, Hieronymus Stromair, regierte nur vier Jahre. Dann kam die Reformation nach Biburg und die letzten Mönche verließen 1555 das Kloster.
1589 wurde das verlassene Kloster von Herzog Wilhelm V. den Ingolstädter Jesuiten übergeben. Diese errichteten im Querschiff der Kirche eine zweigeschossige Gruft. Nach einem großen Brand 1701 wurden die Klostergebäude in schlichter Form wieder aufgebaut.
Nach der päpstlichen Aufhebung des Jesuitenordens 1773 übergab Kurfürst Karl Theodor das Kolleg Biburg dem Komtur des Malteser-Ritterordens. Die Klosterkirche wurde 1785 der Gemeinde als Pfarrkirche übergeben.
Nachdem der Malteserorden 1808 in Bayern aufgehoben wurde, gingen die Klostergebäude in Privatbesitz über.
Ab dem 13. Jahrhundert bis ins Jahr 1991 wurde hinter den Klostermauern auch Bier gebraut. In den 70er Jahren war zudem im vorderen Flügel des Klosters ein Hotel untergebracht.Â
Ab 2017 wurde die denkmalgeschützten Klostergebäude aufwendig saniert und 50 Wohnungen sowie ein Klostercafé geschaffen.
Klosterkirche Biburg
Eberhardplatz 1
93354 Biburg