Die Sonate BWV 1020 - möglicherweise nicht von Johann Sebastian Bach sondern von seinem Sohn Carl Philipp Emanuel - ist zweifelsohne für ein Blasinstrument komponiert. Der obligate Part, bei dem die rechte Hand des Pianisten nicht „nur“ die freie Aussetzung eines Generalbasses zu spielen hat, sondern eine zweite mit der Bläserstimme gleichberechtigte Stimme, läßt sich gut mit Klavier realisieren. Die heitere Oboensonate von Gaetano Donizetti ist dazu ein perfekter Gegenpart. Die beiden wichtigsten Werke aus der Romantik für Oboe und Klavier sind wohl unbestritten die Drei Romanzen Op. 94 von Robert Schumann und die Sonate Op. 166 von Camille Saint-Saens, die im Zentrum des Programms stehen, das heiter und virtuos ausklingt.
Die drei Romanzen Op. 94, die Schumann seiner Frau Clara zum Weihnachtsgeschenk machte, sind original für Oboe und Klavier komponiert und unterscheiden sich deutlich von den Fantasiestücken für Klarinette und Klavier. Sie weisen in Tonart und balladenhaftem und liedhaftem Charakter einige Ähnlichkeiten mit der vierten Symphonie auf.
Camille Saint-Saens begann im Alter von 85 Jahren, eine Serie von Bläsersonaten zu komponieren, die Sonaten für Oboe, Klarinette und Fagott Op. 166 - 168. Vor allem der gesangliche Mittelsatz der Oboensonate bezaubert: Improvisatorische Oboensoli zu Beginn und am Ende rahmen ein Pastorale ein.
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