€ 15.00 / pro Person
Mit untrüglichem Gespür für alles Abgründige in der gelebten Normalität erzählt Andreas Maier von Deutschland zwischen Weltkrieg, Mauerfall und Jahrtausendwende; davon, wie es sich die Menschen gemütlich machen in vierzig Jahren Geschichte.
im Vorverkauf bei
Weinmayer, Bahnhofstr. 4, Mainburg
Tel. 08751 1411
und an der Abendkasse.
Davor und dazwischen gibt es Brotzeiten, Kuchen, Bier, Wein und Kaffee.
Im Jahr 2014 taten sich einige literatur-interessierte Mainburger zusammen und hoben die Veranstaltungsreihe „MAI-Kultur“ aus der Taufe. Ziel ist es, hochkarätige Autoren und Referenten nach in die Hopfenstadt Mainburg zu holen. Unterstützt und organisiert wird die Veranstaltungsreihe vom Lions-Hilfswerk Mainburg e.V.
Alle Erlöse aus Eintritten, Speisen und Getränke sowie Spenden kommen den aktuellen Hilfsprojekten des Lions-Clubs Mainburg-Hallertau zu 100 % zugute.
Freitag, 03. Mai 2024, Einlass 18.30 / Beginn 20.00 Uhr
Zur Lesung:
Deutschland, Anfang der siebziger Jahre: ein Land voller Angst vor allem Fremden. Der einzige Italiener an der Schule wirkt wie ein außerirdisches Wesen. In den Achtzigern sind es die Türken, die zum ersten Mal die Tische vor die Wirtschaft stellen. Während die Wetterauer den ersten Döner im Landkreis als Widerstandsnahrung feiern, erobert der lange verschwundene Hitler den öffentlichen Raum in Funk und Fernsehen. In den Neunzigern träumt der Erzähler seinen großen Traum vom Wetterauer Land, verschwindet allerdings erst mal mit seiner Cousine unter einer Bettdecke am Ostrand der neuen Republik. Die Heimkunft gelingt innerfamiliär, das Haus der Großmutter wird als musealer Ort rekonstruiert, während im Ort wenigstens der Grundriss der 1938 niedergebrannten Synagoge wiederhergestellt wird. Aber noch im neuen Jahrtausend, als die ganze Republik ständig den Begriff »Heimat« diskutiert, will niemand vom früheren Leben in der konkreten Heimat wissen, als es die noch gab, die es seit ihrer Deportation nicht mehr gab.
Mit untrüglichem Gespür für alles Abgründige in der gelebten Normalität erzählt Andreas Maier von Deutschland zwischen Weltkrieg, Mauerfall und Jahrtausendwende; davon, wie es sich die Menschen gemütlich machen in vierzig Jahren Geschichte. Unbestechlich ist sein Blick auf eine Heimat, die seit jeher Fiktion ist.
Zur Person:
Andreas Maier, 1967 im hessischen Bad Nauheim geboren, studierte Philosophie und Germanistik, anschließend Altphilologie. Er lebt in Frankfurt am Main.