Das Bayerische Landeszupforchester (BLZO) setzt sich aus engagierten und qualifizierten Laienspielern, Musiklehrern und ehemaligen Landes- und Bundespreisträgern des Wettbewerbs "Jugend musiziert" zusammen. Das Orchester trifft sich drei- bis viermal im Jahr zu mehrtägigen Probenphasen und erarbeitet Originalwerke und Bearbeitungen aller Epochen für Zupforchester. Das diesjährige Konzertprogramm enthält einige Überraschungen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. Das Konzert beginnt mit einer Neueinstudierung. Es erklingt der erste Satz aus Johann Sebastian Bachs Cembalo-Doppelkonzert BWV 1062 in einer Bearbeitung für 2 Mandolinen, 2 Gitarren und Zupforchester. Die vier Solisten aus den Reihen des Orchesters musizieren paarweise als rechte und linke Hand des Cembalisten. Ein kraftvolles und fröhliches Werk zur Eröffnung. Nachdenklich und anrührend in neuer und ganz alter Tonsprache geht es weiter mit „La Notte del Principe“ aus der Feder des Dirigenten. Der 2. Satz „Tenebrae factae sunt“ verarbeitet eines der Responsorien des Fürsten von Venosa Don Carlo Gesualdo (1560-1613) und ist Anlass für eine Reflexion über Glück und Verderben, über Licht und Dunkelheit („I. Eclipsis“). Abgerundet wird das Programm durch zwei weitere Bearbeitungen des ständigen künstlerischen Leiters Oliver Kälberer: 3 Klavierstücke aus dem Mikrokosmos von Béla Bartok und Maurice Ravels berühmte „Pavane pour une infante défunte“. Am Schluss des Programms erklingt eine der großen Hamburger Sinfonien (Wq 183/1) von Carl Philipp Emanuel Bach in einer Bearbeitung für ZO von Oliver Kälberer. Mit diesem Werk öffnet der berühmte Bach-Sohn den musiksprachlichen Horizont des ausklingenden Barock. Im liberalen Hamburg angekommen und nach dem Verlassen des Hofs von Friedrich dem Großen in Potsdam geistig erfrischt, findet er in dieser Sinfonie eine völlig neue, sehr virtuose Tonsprache mit unerhörten Rhythmen und abrupten Wechseln in der Harmonik, die das Publikum staunen lassen. Das Orchester konnte sowohl bei zahlreichen Konzerten in Deutschland als auch bei Gastspielen in Russland, den USA, Kanada, Japan, Thailand, England, Luxemburg, Italien und den Niederlanden das Publikum begeistern und besticht durch künstlerisch und musikalisch gelungene Darbietungen. Die letzte Konzertreise führte das BLZO nach Schottland. Unterstützt wird der Dirigent von einem vierköpfigen Dozententeam mit Ariane Lorch, Elena Kisseljow, Malte Weyland und Karoline Laier.