Das Hohelied (nicht zu verwechseln mit dem bekannten Text aus 1 Kor 12,31b-13,13) heißt eigentlich „Lied der Lieder” (schîr ha-schîrîm), weil ihm eine besondere Bedeutung zukommt. Nach den meisten Bibelwissenschaftlern handelt es sich um ursprünglich profane Liebeslieder, die im Laufe der Zeit zu einer Liedersammlung zusammengestellt wurden. Doch so sicher ist das nicht. Nach der jüdischen Tradition besingt dieses außergewöhnliche Buch die bräutliche Liebe Gottes und des Messias zu seinem Volk. Die Kirche deutet dieses Buch von alters her als Liebeslied zwischen Christus und seiner Braut, der Kirche, aber auch zwischen Christus und der Seele des einzelnen Christen. Manche bezeichnen das Hohelied aufgrund seiner symbolreichen Sprache als „verschlossenes Buch”, zu dem der Schlüssel abhandengekommen sei. Andere hingegen sehen in ihm den Schlüssel, um die übrigen Bücher der Bibel verstehen zu können.
Zu diesen Vortragsexerzitien mit Schweigen sind eingeladen: Priester und Pastoren, Seelsorgerinnen und Seelsorger und alle, die in ihrem Leben der Sehnsucht nach Gott Raum geben wollen. Elemente des Programms sind: Chorgebet, Gottesdienste, Impulsreferate zu den Texten des Hohelieds (vormittags und nachmittags), Raum für Stille und Hören, Gelegenheit zum persönlichen Gespräch (einzeln und in der Gruppe).
Referent: Prof. Dr. Franz-Xaver Sedlmeier