Passend zum Thema unserer Sonderausstellung ZwischenWelten dürfen wir Ihnen einen spannenden Vortrag von Opferplatz-Expertin Dr. Sabine Mayer ans Herz legen: Nahrung für die Götter.In der Archäologie sind solche Fundplätze und Befunde besonders interessant, die sich auf den ersten Blick nicht als gewöhnliche Siedlungs- oder Grabfunde erklären lassen und mit rituellen Handlungen bzw. Kult in Verbindung zu bringen sind. Hier bieten sich Möglichkeiten, der Gedankenwelt vorgeschichtlicher Menschen näher zu kommen, die aus Mangel an schriftlicher Überlieferung ansonsten kaum zu fassen ist.Am Fuß der „Schellnecker Wänd“ bei Altessing im Altmühltal befindet sich eine solche Fundstelle. Es handelt sich um einen sog. Felsturmopferplatz - eine auffallende, reizvolle Felswand die bereits die mesolithischen Jäger und Sammler sowie Menschen der Münchshöfener Kultur anzog, die den Platz jeweils auf verschiedene Weise nutzten. In der Urnenfelderzeit – vor ca. 1.100 - 750 v. Chr. – hinterließen Menschen am Fuß des Felsens eine seltsame Abfallschicht, die als Überrest eines Opferplatzes zu deuten sind. Die Fundstelle war lange Zeit der einzige archäologisch im Detail untersuchte Befund seiner Art; neuer Ergebnisse an anderen Felstürmen bestätigen die dort gewonnenen Erkenntnisse. Im Zuge der eigentlichen wissenschaftlichen Auswertung wurden die angenommenen Opferhandlungen in einem Experiment mit erstaunlichem Ergebnis nachgestellt. So lässt sich an dieser Stelle ein vergleichsweise detailliertes Bild der Vorgänge vor 3.000 Jahren gewinnen und in die Gedankenwelt des bronzezeitlichen Menschen eintauchen.
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