In der Regel machen wir es uns im Leben ja ziemlich kommod. Alles hat gefälligst an seinem Platz zu sein: Schlüssel? Auf der Ablage! Ladekabel? Irgendwo. Lesebrille? Nie gesehen. Auto? Bestimmt in der Garage. Oder abgeschafft. Partner? Bestimmt in der Garage. Oder abgeschafft. Kinder? Am nerven! Die eigene Position? Im Abseits!
Das Leben ist eine riesengroße Schrankwand und seien wir ehrlich: Wer in Schubladen denkt, hat schnell ein Brett vor dem Kopf. Und wieso auch nicht? Wenn alle immer und überall auf ihre Smartphones starren, ist Holz zumindest haptisch eine Erweiterung des Horizonts. Eva Eiselt findet: Es ist Zeit für den Tag der offenen Schublade und krempelt unseren handelsüblichen Laden einfach mal auf links. Ausmisten, Durchlüften und die Dinge des Lebens in die Freiheit entlassen. Ein Genie beherrscht das Chaos und wenn das nur ein bisschen wahr sein sollte, so ist Eva wahrlich ein Universalgenie. Frau Eiselt muss niemanden vermöbeln, um sich gegenStimmen
„Sie hat eine ganz eigenwillige Art, wie sie Themen umsetzt – bitter böse – das trifft ins Mark.“ Eisert verarbeite nicht das aktuell Tagespolitische, sondern konzentriere sich auf gesellschaftliche Themen. Dass sie Bühnenerfahrung als Schauspielerin hat, findet Weingarten hilfreich: „Bei ihr ist das immer sehr fundiert und geführt – und das unterscheidet sie auch von anderen.“
(Sebastian Weingarten, Intendant des Renitenztheaters bei der Preisverleihung des Stuttgarter Besens 2023)
Das war Kabarett bester Klasse. Ohne Häme, ohne Männerbashing, hochintelligent, dem Publikum zugetan mit treffsicheren Spitzen. Eine Künstlerin, die Wort, Witz und Tanz beherrscht.
(Schwäbische Post)