Die Epoche der Bronzezeit auf der Insel Kreta (Ende 4. Jahrtausend – ca. 13. Jahrhundert v. Chr.) stellt einen frühen Höhepunkt der kulturellen Entwicklung in der Ägäis dar. Die Zeit der Paläste (ca. 1900 – 1400 v. Chr.) fällt dabei zumindest in ihren Anfängen mit der Epoche zusammen, in der der Langquaider Hortfund entstand und verborgen wurde.
Der Blick auf die Mittelmeerinsel öffnet uns eine Zivilisation, in der die fast modern anmutende, urbane Lebensweise einer adeligen Oberschicht erstaunt. Reger materieller und intellektueller Austausch mit anderen Hochkulturen des östlichen Mittelmeerraumes, wie Ägypten oder dem Reich der Assyrer, beeindruckende künstlerische und architektonische Leistungen korrespondieren mit einer flächendeckenden wirtschaftlichen Erschließung der Insel. Die materiellen Überreste beeindrucken noch heute, selbst wenn die Entschlüsselung der heimischen Schriftsysteme auch der modernen Forschung noch nicht gelungen ist.
Referent:
Prof. Dr. Gerhard Waldherr
Professor für Alte Geschichte, Universität Regensburg
Mitinhaber der Kulturagentur Cultheca – Kulturpädagogik und Kommunikation